
Die Schlenk AG ist kein Denkmal im eigentlichen Sinn, denn das Unternehmen ist bis heute eine Spezialfabrik für Metallfolien und -pigmente. Dennoch haben sich entlang der Barnsdorfer Hauptstraße mehrere historische Gebäude erhalten, die an die Anfangszeiten als Metallwarenfabrik erinnern. Der Beiname Bronzefabrik geht auf das Vorgängerunternehmen zurück, das sich auf die Herstellung von Zainmetall spezialisiert hatte.
Die Firmengeschichte beginnt 1879, als Carl von Schlenk-Barnsdorf eine insolvente Metallschlägerei in Barnsdorf bei Roth übernahm und dort eine eigene Firma gründete. Das Unternehmen wuchs beständig, insbesondere durch die Fertigung von Aluminiumpulver. Bereits 1897 ging Schlenk an die Börse und 1904 entstand das erste Zweigwerk in den USA. Der Erste Weltkrieg warf das Unternehmen wieder zurück. Als die Söhne Arthur und Wilhelm Schlenk 1919 die Firma übernahmen, begann ein Überlebenskampf, der erst lange nach dem Zweiten Weltkrieg enden sollte.
Die Produktion von Metallfolien begann 1928 mit dem Erwerb eines Walzwerkes in Bernlohe. Doch der Widerstand gegen das NS-Regime und der erneute Krieg bedeutete abermals einen schweren Rückschlag. Nach dem Krieg vergrößerte sich die Schlenk AG aber wieder kontinuierlich und ist heute ein Global-Player. Gleichzeitig ist das Unternehmen nach wie vor in Familienbesitz und wird heute von Joachim von Schlenk-Barnsdorf geleitet.
Die historische Baustruktur der Firma befindet sich direkt an der Barnsdorfer Hauptstraße. Hier finden sich gegenüber und neben dem modernen Verwaltungsgebäude die frühen Wohn- und Werkshäuser des Unternehemens. Rechts der Straße befindet sich die ehemalige Fabrikantenvilla.
Zwischen dem Südende des Firmengeländes und der Fabrikantenvilla zweigt ein kleiner Pfad ab, der über das Feld in Richtung Wald führt. Hinter der Brücke über die Pegnitz befinden sich die Gruftkirche der Gründefamilie Schlenk und ein kleiner Friedhof. Eine Wanderung zurück nach Roth dauert ungefähr eine dreiviertel Stunde.

Firma Carl Schlenk AG
Barnsdorfer Hauptstraße 5
91154 Roth
Das Werksgelände ist nach wie vor in Betrieb und darf deshalb nicht betreten werden. Die historischen Gebäude befinden aber auf beiden Seiten der Straße und können problemlos von außen betrachtet werden.
1879 | Gründung durch Carl von Schlenk-Barnsdorf |
1892 | Erste Herstellung von Aluminiumpulver |
1897 | Gründung der AG |
1914 | Ausbruch des 1. Weltkrieges |
1919 | Übernahme durch Arthur und Wilhelm Schlenk |
1928 | Erste Produktion von Metallfolien |
1939 | Ausbruch des 2. Weltkrieges |
1945 | Neuanfang in der Nachkriegszeit |
1954 | Erste Aluminiumpasten |
1966 | Umfassende Modernisierung des Betriebs |
1996 | Übernahme durch Joachim von Schlenk-Barnsdorf |
1997 | Beginn des ökologischen Ausgleichskonzeptes |
1998 | Neubau des Verwaltungsgebäudes |